***** Abba waren gerade einmal zwei Jahre international erfolgreich, da erschien 1976 ihr erstes Greatest Hits-Album. Angereichert war das Ganze mit ihren Hits aus Schweden der Jahre 1972/73. Nur drei Jahre später erschien bereits Greatest Hits Vol. 2. Dieser Sampler bietet ein Feuerwerk der Abba-Hits der Jahre 1976 bis 1979: Dancing Queen, Money, Money, Money, Knowing Me, Knowing You, The Name Of The Game, Take A Chance On Me, Eagle, Thank You For The Music, Summer Night City, Chiquitita, Does Your Mother Know, Angel Eyes und Gimme Gimme Gimme (A Man After Midnight). Angereichert wird dieses Feuerwerk durch Rock Me und I Wonder. Allein an der Fülle der Hits kann man schon sehen, wie erfolgreich Abba in den Jahren 1976-1979 waren; alle Hits waren international in den Top 10, ein großer Teil davon sogar Nummer 1. Es gab überhaupt kaum Gruppen, die in diesem Zeitraum annähernd so erfolgreich waren, wie das Quartett aus Schweden (erst recht dann, wenn sich einmal ihre eindrucksvolle Hitbilanz der Jahre 1974-1982 betrachtet). Was bei den einzelnen Hits besonders auffällt, ist die Tatsache, daß sich selten etwas wiederholte. Die Abba-Macher legten größten Wert darauf, daß jede einzelne Nummer einen unverwechselbaren Charakter hatte. Man muß sich nur einmal hintereinander Dancing Queen, Money, Money, Money, Knowing Me, Knowing You, The Name Of The Game und Take A Chance On Me anhören, dann fällt auf, daß ihre Nummern doch sehr unterschiedlich und sehr abwechslungsreich klingen. Sie gaben sich wirklich sehr viel Mühe beim Einspielen ihrer Lieder. Im Gegensatz zu anderen Gruppen jener Zeit kamen von Abba keine eilig produzierten Schnellschüsse sondern wirklich sorgfältig durchdachte und produzierte Qualitätsprodukte. Bei letzterem Kriterium setzte die Abba-Mannschaft obendrein Maßstäbe. Bei der sehr sorgfältigen Produktion wurden auch bei mäßigeren Nummern wie z.B. Does Your Mother Know kleinere Unzulänglichkeiten überdeckt, so daß sie besser klangen, als sie in Wirklichkeit waren. Und genau da liegt m.E. das Geheimnis des Erfolges von Abba. Denn bei anderen zu jener Zeit erfolgreichen Gruppen gelang es den Produzenten meist nie, kleine Unzulänglichkeiten durch eine raffinierte und ausgeklügelte Produktionstechnik auszugleichen (eine der ganz wenigen Ausnahmen dürfte Boney M sein). Als gutes Beispiel kann man die Grand Prix-Gewinner von 1976 Brotherhood Of Man heranziehen: Obwohl ihr musikalisches Programm und Konzept ganz eng an Abba angelehnt war und sie einige wirklich schöne Nummern im Programm hatten, war ihnen nur kurzfristiger Erfolg vergönnt. Würden deren Hits wie z.B. Oh Boy (The Mood In Me), Angelo, Highway Man und Figaro von Abba stammen, würden sie mindestens ein Klasse besser klingen und auch heute noch die Beachtung bekommen, die sie eigentlich verdienen. Während die Abba-Epigonen Brotherhood Of Man oder auch Champagne aus Holland (die zwischen 1976-1978 einige sehr schöne Nummern im Gepäck hatten) heute nahezu vergessen sind, verkaufen sich die Hits von Abba auf diversen Samplern heute noch gut und bescheren allen den damals an der Produktion beteiligten Leuten sichere Einnamen. Wie z.B. das im Herbst 1979 veröffentlichte Album Greatest Hits 2, das seinerzeit innerhalb kürzester Zeit ein riesiger Verkaufserfolg war. Ob man die einzelnen Stücke dieses Samplers nun mag oder nicht, ein ganz großes Stück 70er Jahre sind sie allemal. |